Weitere Impressionen unserer Äthiopien-Reise vom 18. Oktober bis 08. November: Der Süden

Weitere Impressionen unserer Äthiopien-Reise vom 18. Oktober bis 08. November: Der Süden

Lange Schatten wirft die Nachmittagssonne und taucht die Landschaft in ein gelb-orangenes Farbenmeer. Vor uns die Schotterpiste, am Horizont die Staubwolke unserer anderen Jeeps. Im gleißenden Gegenlicht sehen wir die Silhouetten der schlanken grazilen Körper, umwickelt mit einem Tuch, farbig glitzernd reflektieren sich die Sonnenstrahlen im Perlenschmuck der Dassanech. Einfallsreich und kreativ zeigt sich der Kopfschmuck der Tsamay-Männer, gewöhnungsbedürftig aber interessant die Haartracht der Hammar-Frauen, welche mittels einer Mischung aus Lehm und Butterfett gleichlang gedrehte Zöpfe tragen. Für unsere Nasen ungewohnt der strenge Duft ihrer aus Kuhleder gefertigten Gewänder. Äthiopien_Frau_Beitrag Jakob2Jeder Besuch eines Dorfes, jeder Kontakt mit den Menschen hier ist ein Abenteuer. Man beäugt sich, wägt ab, versucht einen Schnappschuß, wartet auf die Reaktion. Völlig unwirklich erscheint uns das Volk der Mursi, die Männer spartanisch mit Stoff umhüllt unter dem jeder Muskel zu erahnen ist, ein Speer in der Hand und oft mit Lehm fast an eine Kriegsbemalung erinnernd, ausgeschmückt. Die Frauen, begehrtes Fotomotiv, mit handflächengroßen Lippentellern, unglaublich einfallsreich mit bunten Kleidern, Umhängen und Tüchern zurecht gemacht, stehen sie da und warten auf die, die ihr Einkommen sichern: auf uns. Jedes Foto bringt Geld, inzwischen ein lohnendes Geschäft. Trotz allem, die Neugierde ist auf beiden Seiten. Man steht sich gegenüber, mustert sich, zwei Welten prallen aufeinander. Da die tief verwurzelten jahrhundertealten Traditionen, die langsam beginnen aufzubrechen, dort die schnelllebige westliche Welt, die sich nicht selten auf ihre Traditionen versucht zurück zu besinnen. Man schaut einander lang nach auf beiden Seiten, geht zurück in seine Welt und versucht sich daran zu erinnern, etwas festzuhalten und zu bewahren: die Neugierde auf ungewöhnliche Begebenheiten, die Neugierde auf eine uns fremde aber aufregende Kultur, die Neugierde auf die ungewöhnlichen, einzigartigen Menschen Äthiopiens.

Antje Jakob

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